Die kleine Grünfläche mit ihrer markanten Insellage war ursprünglich der Anger des Straßendorfes Gohlis. Er wurde um 1890 als Schmuckplatz hergerichtet, zuletzt wurden die Flächen von „wild“ parkenden Autos okkupiert.

Der jetzt wieder erstellte Schmuckplatz lehnt sich an die historische Formensprache an. Die vertikale Raumstruktur bilden hochstämmige Bäume, die den Platz säumen, aber genügend Ausblicke auf die umgebende Bebauung freilassen und die Verkehrssicherheit für den Straßenraum gewährleisten. Der Platz ist über zwei barrierefreie Zugänge erreichbar. An den Gehwegen wurden sog. „Vorstreckungen“ gebaut, was eine bessere, komplett barrierefreie Zugänglichkeit ermöglicht. Ein Rabattengeländer grenzt gegen Fremdnutzung ab. Besondere Akzente setzen die kleinen Zugangstore mit ihren ornamentalen Gittern und die Relief-Fliesen am Trinkbrunnen. Es sind Motive, die den Bodenfliesen aus den umliegenden Bürgerhäusern entlehnt sind. Ein separater Wasseranschluss ermöglichte die Aufstellung des Trinkbrunnens. Die horizontale Raumstruktur entsteht durch niedrige bis halbhohe Stauden, Gräser und Sträucher. Der Einsatz von Stauden an Stelle von Rasen hat gestalterische Gründe und vereinfacht gleichzeitig die Pflege.

Der grüne Anger hat wichtige ökologische Potenziale. Der vorhandene Baumbestand wurde geschützt und erhalten. Für die Neupflanzungen wurden Baumarten ausgewählt, die Trockenheit und Hitze gut vertragen. Eine abgestufte Pflanzung aus Bäumen, Sträuchern und Stauden bietet Lebensraum und Nahrung für Insekten und Vögel. Dafür wurde auch ein angemessener Anteil an einheimischen Arten verwendet. Der Blütenflor erstreckt sich fast durch das gesamte Jahr.

AUFTRAGGEBER: STADT LEIPZIG, AMT FÜR STADTGRÜN UND GEWÄSSER
LEISTUNGSZEITRAUM: 2021 bis 2023
LEISTUNGSUMFANG LP 2-9 NACH HOAI
GRÖSSE: MITTELSTREIFEN CA. 1000QM
AUSZEICHNUNG: SONDERPREIS IM WETTBEWERB „GÄRTEN IN DER STADT“ 2023 DES FREISTAATES SACHSEN